Die Bewältigung von Stress mit Neuroimagination

erstellt am: 01.06.2014 | von: Heinz Wyssling | Kategorie(n): Burn-out, Neuroimagination, Stressmanagement

Ich studiere Master of Arts in Wirtschaftswissenschaften und bin im letzten Semester, vor den Abschlussprüfungen. Bei den Prüfungen bin ich immer extrem nervös, was dazu führt, dass ich manchmal mein Wissen nicht abrufen kann. Was soll ich dagegen tun? R. W., Zürich

Lieber Herr R. W.
Es gibt verschiedene Entspannungstechniken, die Sie machen können, wie zum Beispiel das Autogene Training (AT) oder die Progressive Muskelrelaxation (PGM). Ich empfehle Ihnen aber die Neuroimagination, weil Sie mit dieser Technik unmittelbar und in der jeweiligen Situation die Stresshormone steuern können. Stresshormone brauchen wir als Antrieb. Grundlage unseres Antriebs sind unsere Bedürfnisse. Diese wiederum entstehen in uns selbst, weil wir etwas erreichen wollen, zum Beispiel eine Prüfung bestehen. Das Streben nach Befriedigung der Bedürfnisse setzt unsere Betriebsstoffe, die Stresshormone frei, Adrenalin und allenfalls auch Kortisol. Im Stressmanagement ist es wichtig, in der Balance zu bleiben und einen Energiestau zu vermeiden. Ein solcher entsteht, wenn der Körper Antriebshormone ausschüttet, diese aber blockiert werden. Eine Blockade kann von aussen verursacht werden, etwa durch Vorgaben, die wir nicht erfüllen können. Meist kommt die Blockade aber von innen. Unsere Einstellungen, Ängste, Prägungen, die wir während der Sozialisation verinnerlicht haben, behindern uns. Typisch sind selbst auferlegte Forderungen wie «Sei immer perfekt», «Mach es immer allen recht».

Beim Stressmanagement gilt es zu unterscheiden zwischen der Stretch-Zone und der Stress-Zone. In der Stretch-Zone ist eine Herausforderung individuell zu bewältigen. Wir können die Lücke zwischen vorhandenem Wissen und Können zu den Anforderungen selber schliessen. Wir trauen uns zu, die Herausforderung allein zu bewältigen. So wachsen nicht nur unsere Kompetenzen, sondern unser Selbstwertgefühl.

Ist die Lücke zwischen den individuell vorhandenen Ressourcen und den Anforderungen zu gross, fällt der Betroffene in die Stress-Zone. Und diese Überforderung führt zur Blockade. Es ist deshalb ratsam, dass Sie Ihr Stressmanagement optimieren. Sie sollten so viel Antriebshormone zur Verfügung haben, wie zur Bewältigung Ihrer Herausforderungen nötig sind. So werden Sie fokussiert und «im Flow» bleiben. www. burn-out-praevention.net



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