Umschulung in einen sozialen Beruf

erstellt am: 05.01.2012 | von: Heinz Wyssling | Kategorie(n): Umschulung

Ich bin 48 und Wertschriftenhändler. Jetzt habe ich aus wirtschaftlichen Gründen meine Stelle verloren. Ich fürchte, dass es für mich nicht einfach wird auf der Jobsuche. Nun habe ich mir vorgenommen, noch einmal was ganz anderes zu machen. Mein Wunsch wäre es, eine soziale, sinnstiftende Aufgabe zu übernehmen. Sehen Sie eine Chance für meine berufliche Neuausrichtung und wie soll ich sie anpacken? A. R. aus W.

Antwort: Ja, das ist gar nicht so selten, dass zwischen 35 und 50 der Wunsch nach einem beruflichen Wechsel kommt. Eine Entlassung, die in aller Regel als Krise erlebt wird, kann auch eine Chance sein – wenn der Schock verdaut ist –, seine Berufsbiografie zu überdenken, eine grundsätzliche Standortbestimmung vorzunehmen und sich zu überlegen, ob das, was man bisher gemacht hat, wirklich sinnvoll war und den persönlichen Lebensmotiven entsprochen hat.

Um sich für eine Tätigkeit im sozialen Bereich zu qualifizieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sie können eine Ausbildung an einer Hochschule für Soziale Arbeit absolvieren (Bachelor/Master) oder eine Ausbildung an einer höheren Fachschule HF mit Diplom. Das Studium an der Hochschule ist in Voll- oder Teilzeit möglich. Bewerber, die keine Matura haben, über 30 Jahre alt sind und sehr gute soziale Kompetenz sowie einen breiten beruflichen Erfahrungshintergrund mitbringen, können ein Sur-Dossier-Verfahren absolvieren.

Einfacher ist es bei der Höheren Fachschule. Die CURAVIA Höhere Fachschule Luzern zum Beispiel bietet ein generalistisches Berufsstudium in Sozialpädagogik mit sanfter Spezialisierung in einem sogenannten Studienschwerpunkt wie Alter, Sucht und Drogen, Gewalt, Behinderung, Migration und Interkulturalität, Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit, Armut an. Das duale Ausbildungsprinzip sieht schulisch-theoretische und berufsbezogen-praktische Teile vor. Das Studium kann vollzeitlich in 3 Jahren, berufsbegleitend in 4 Jahren oder berufsbegleitend in 3 Jahren für Personen mit berufsspezifischer Vorbildung absolviert werden.



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Kommentar

Anderson | am 7. Mai 2012 um 03:57 Uhr

Das ist wieder die Frage von Beruf und Berufung, nicht wahr? Ich bin ebnseo der festen dcberzeugung, dass es eben ein gewisses pe4dagogisches Talent braucht. Letzteres kann man zwar formen, verbessern, ausbauen aber es gibt eben auch die Leute, die es gar nicht haben.